Lieber Papa,
neun schwere Wochen liegen hinter uns allen. Vor allem hinter Dir. Du wusstest vor uns, dass Deine Zeit hier abgelaufen ist. Hast zu mir vor ein paar Wochen im Krankenhaus über Deine Ängste gesprochen. Und dass ich auf Mama aufpassen soll. Seitdem habe ich mich vorbereitet.. gelesen… gefragt… geredet…. auf den Tag an dem Du gehst.
Ich dachte ich wäre vorbereitet. Aber das ist man nie…
Dann wurdest Du immer weniger, schwächer, konntest aber noch nicht loslassen. Aus Sorge. Um Mama, um mich. Wir haben Dir versichert, dass Du gehen kannst. In eine Welt ohne Schmerzen. Irgendwann konntest Du dann..
Wir waren bei Dir, bis zum Schluss.
Ein ganzes Leben zieht an einem vorbei.. Mein immer starker, grosser Vater. Vergänglich, wie wir alle. Es schmerzt so sehr!
Egal wie alt man ist. Man bleibt sein Leben lang Kind. Wir haben nicht nur rosige Zeiten in unserer Vater Tochter Beziehung gehabt, aber eins haben wir immer! Uns geliebt!
Vor allem in Erinnerung ist mir unsere Rückfahrt aus Portugal! Unsere Gespräche in diesen Tagen. So nah! Du hast mich nach Deutschland zurückbegleitet , bist nie schneller als 120 gefahren…;-) , wenn ich gefahren bin hast Du hinten im Bus gesessen, den Roxy im Arm. Zwei Bärenbrüder.
Nun hast Du keine Schmerzen mehr, sitzt mit Deinem Bärenbruder auf nem Wölkchen und passt auf uns auf.
Papa, machs gut… Wir sehen uns
Wir lieben Dich!