Verbal, nonverbal, über Blicke, Gesten, Mimik, die Präsenz oder auch Energie des Einzelnen. Senden und empfangen wir ständig Informationen unserer Gegenüber.Ob wir diese zulassen liegt ganz bei uns. Oft zeigt das Gegenüber uns aber auch die Bedürfnisse auf, die wir selber in uns tragen. Darüber hinaus gibt es tatsächlich Verbindungen zwischen manchen Menschen und ihren ihnen nahe stehenden Tieren, die als telepathisch einzuordnen sind. Das stelle ich unter keinen Umständen in Abrede oder Frage. Darf ich doch mit meinen mit mir lebenden Tieren genau dies Phänomen erleben und bin sehr dankbar dafür.

Die Fähigkeit der nonverbalen Kommunikation haben wir ursprünglich alle!

Leider ist sie bei vielen verkümmert, da nie gefördert. Ein guter Freund nannte es einmal das dritte oder auch das Seelen  Auge. Das finde ich persönlich eine schöne Umschreibung. Die wichtigste Voraussetzung aus meiner Sicht dafür ist Empathie und die Bereitschaft sich auf das Gegenüber einzulassen, natürlich unter klarer Berücksichtigung dessen persönlicher Bedürfnisse.  Und nicht, es in eine Menschen gemachte Schublade zu quetschen, um möglichst viel Geld mit möglichst wenig Wissen, aber umso mehr Marketingstrategie zu machen. Auf Kosten Dritter, in diesem Falle der Pferde.  

Wann hören wir uns wieder zu? Wann fangen wir an, wieder unseren Tieren zuzuhören und nicht nach schrägen Lösungen im Internetz zu suchen?

Vermutlich garnicht. Oder doch? Ich finde, bei allen negativen und gruseligen Strömungen in der Reiterwelt, ja. Diese Strömungen gibt es doch seit vielen Jahren, für mich ist es ein gesellschaftliches Problem. Auf der einen Seite der Wunsch nach absoluter Kontrolle.  Auf der anderen Seite der Wunsch nach absoluter Harmonie ohne Konflikte. Dazu Auswüchse der Reiterei, die an Groteskheit nicht zu überbieten sind.

Ersteres bringt leider allerdings überdurchschnittlich oft Pferde in eine erlernte Hilflosigkeit. 

Ich nenne es Kopfkäfig.

Immer wieder treffe ich auf Pferde, die gefangen in diesem sind. Ergeben in stiller Resignation, erlernter Hilflosigkeit; gefangen im Kopfkäfig. Oder aber vermeintlich dominante Pferde, die (wie Nelli) versuchen ihr Leben zu „retten“, indem sie sehr körperlich, aufgeregt und wenig kooperativ mit dem Menschen agieren, auch gefangen im Kopfkäfig. Diese Zustände treten nicht plötzlich auf, sondern entstehen schleichend und haben viele Vorzeichen…. (Welche diese sind, habe ich in einem früheren Blogbeitrag ausführlich erörtert.)Dann kommt der Mensch ins Spiel, will erziehen. Oft dominieren. Ausbilden. Agiert oft sehr unverständlich für die Pferde. Achtet wenig auf deren Bedürfnisse. Und vielleicht auch auf seine eigenen. Weil vielleicht Geld im Spiel ist, viel Geld! Das macht’s für die Pferde natürlich nicht besser! Oder Mensch ganz einfach kein Bewusstsein für sein Gegenüber hat, oft noch nicht mal für sich selbst. Es gibt nicht die eine Methode, um Probleme zu lösen, und/ oder Pferde auszubilden. Was für den einen funktioniert, lässt den anderen zerbrechen oder renitent werden.

Die meisten Probleme.. Ob nun wissentlich und willentlich. Oder in bester Absicht und unwissentlich. Sind von Menschenhand hausgemacht!

Das klingt jetzt bitter, ist aber leider Realität. Die gute Nachricht ist: Es ist nie zu spät! Umdenken, über den Tellerrand schauen, auf das eigene Bauchgefühl hören (oft wird dies leider ignoriert), hinterfragen, kritisch bleiben, eine positive Einstellung und einen Trainer suchen, der zu beiden passt. Der erfahren ist, eine fundierte Ausbildung hat, kompetent handelt und empathisch gegenüber Mensch und Tier agiert!

Wer es nötig hat Gewalt, sei es psychische oder physische, anzuwenden gehört nicht ans Pferd. Eigentlich. Gerade in der NHs Szene und einer Reitströmung, die einzig einem Meister huldigt und keinerlei Kritik duldet, beobachte ich dieses Phänomen. Charismatische Marktschreier sprechen von lustigen Spielen,großer Freude und einzig wahrem Reiten in Wahrheit. Sammeln so Jünger/innen um sich. Auffallend oft Frauen. Auffallend oft Menschen, die auch eine große Härte gegen sich selbst haben. Was ist das für ein Phänomen? Ich persönlich glaube so vor mich hin, dass viele Menschen sich schlicht selbst verloren hat. Nicht auf die innere Stimme und das Bauchgefühl hört. Denn das macht manchmal Angst. Manchmal merkt man auch, dass der Weg, auf dem man sich befindet, ein Holzweg ist. Um aber wieder auf komfortable Wege zu gelangen, müsste der/die Einzelne dann allerdings ein paar Umwege und Baustellen in Kauf nehmen. 

Diese Zeit nehmen sich die Wenigsten.  Die, die sie sich nehmen, sind allerdings oft schneller am Ziel bzw. auf der Zielgeraden als die, die auf Versprechungen und schnelle Lösungen hereinfallen. 

Haben strahlende Pferde unterm Sattel und an ihrer Seite. Die gesund und leistungsbereit sind. 

Aber es gibt Licht am Ende des Tunnels ;-), immer mehr besinnen sich. Auf ihre inneren Kräfte, stellen unbequeme Fragen und lassen sich nicht abwimmeln. Zeigen harmonische Bilder mit ihren Pferden und sind mit sich im Reinen. >3  Namhaft und kompetente Trainer, die bisher still und leise vor sich hin gearbeitet haben, erheben ihre Stimme. FÜR DIE PFERDE und eine pferdegerechte Reiterei und einen harmonischen Umgang.  Ausbilder aus allen Bereichen des Reitsports wohlgemerkt. Darüber freue ich mich sehr. 

So. Und nun gehe ich so voll analog wieder zu meinen Tieren und rieche, fühle, taste, erspüre. Kurzum, lasse mich drauf ein.

Alles Liebe!

Im Nachtrag ein kleiner Auszug aus meinem Buch „Im Dialog mit Nelli“ viel Spass damit

Schon immer bekomme ich die Gefühle aller Tiere ungefiltert und sehr direkt übermittelt. Ich fühle die Freude, die Angst, die Wut, die Hilflosigkeit, die Trauer und die Liebe, eben die ganze große Gefühlswelt sehr klar und körperlich. Alle Gefühle sind natürlich auch den Tieren und nicht nur uns Menschen eigen.

Dadurch finde ich einen direkten Zugang zu Ihnen und bin somit eine Art Dolmetscher zwischen den Spezies geworden. Für mich ist die Kommunikation mit Tieren mein Leben lang etwas völlig Selbstverständliches.

Wenn Mensch und Tier aufeinandertreffen, entsteht Energie. Wenn Mensch und Mensch zusammenkommen, übrigens auch. Wir Menschen haben nur sehr oft verlernt, darüber zu kommunizieren bzw. sie zu fühlen.

Ich bin sehr dankbar für meine Gabe.

Denke aber auch, dass der Begriff Tierkommunikation inzwischen ein fast missbräuchlicher Begriff ist. Viele findige und vor allem geschäftstüchtige Menschen nutzen ihn, um verzweifelten Menschen das Geld aus der Tasche zu ziehen und ihnen die Tränen in die Augen zu treiben. Durch Fotos wollen sie erkennen was den Tieren „fehlt“ oder was diese „sagen“ möchten. Von dieser Art möchte ich mich sehr klar distanzieren!

Ich denke, Tierkommunikation kann in gewisser Weise funktionieren. Zwischen Mensch und Tier vor Ort.

In direktem Kontakt, aufeinander eingehend, die gegenseitige Körpersprache und Energie lesend und so miteinander in einem „Gespräch“.

(Tier) Kommunikation ist für mich die Energie, die zwischen zwei Lebewesen schwingen kann, wenn sie zur gleichen Zeit am gleichen Ort und in Kontakt sind. Und ja, wer sich drauf einlässt, erlebt die schönsten Momente. Ob mit Pferd, Rind, Hund, Katze oder, oder, oder…

Jede Art hat neben ihren ganz eigenen Bedürfnissen auch eine ganz eigene Art der Kommunikation. Nonverbal.

Wenn wir unseren Tieren zugestehen, weitestgehend ihren Bedürfnissen entsprechend leben zu können. (Ich gebe zu, manchmal eine Herausforderung und in unserer beengten Welt oft nur unter Kompromissen möglich)

Sie sich in geschütztem Rahmen entwickeln können, ohne in ein Schema gepresst zu werden, gehen sie in Kontakt.

Achten und respektieren den Menschen, gehen vielleicht sogar eine Freundschaft oder sogar innige Beziehung mit diesen ein.

          ( Auszug aus meinem Buch „Hand aufs Horn“)