war alles besser!

Oder um es mit dem unvergleichlichen Loriot zu sagen: Früher war auch mehr Lametta!

Damals, als ich noch jung war, mit 20 hätte ich das auch noch gemacht… wer in unserem Alter kennt sie nicht. Diese Aussprüche. Zugegeben, mit 20 war ich draufgängerischer, mutiger, habe mich auf jedes Pferd gesetzt, jede Show geritten,  egal wie verrückt, habe vieles ausprobiert, aber eben auch Fehler gemacht und daraus gelernt.

Heute wäge ich ab, die fürs und widers, höre auf mein Bauchgefühl und meine langjährige Erfahrung. Sage auch manchmal, nö! das geht jetzt für mich nicht mehr. Oft kommen Reiter/innen zu mir, die genau diese Ängste plagen. Das Leben hat Spuren hinterlassen, im positiven wie im negativen Sinne. Sie haben Kinder bekommen, Verantwortung übernommen und das Berufsleben gemeistert.  Da bleibt manchmal das Gefühl für sich selbst auf der Strecke!

Nun ist es dann soweit, die Gedanken kreisen, was wäre wenn, hätte hätte…. die Angst kommt (auch ohne ersichtlichen Grund) man wird vorsichtiger, weil man weiss was alles passieren KÖNNTE.

Auch ich bekomme diese Auswirkungen natürlich zu spüren. Alle meine Tiere zeigen  mir dies aufs deutlichste, jede meiner Ängste und Situationen im Leben, genauso zeigen sie mir aber auch wenn ich ganz in meiner Kraft und Balance bin.

Wir alle um die Lebensmitte sind perfekt in unseren Rollen!

Im Berufsleben, als Familienmanager, in all den Erwartungen die an uns gestellt werden! Meistern diese hervorragend. Aber was bleibt oft auf der Strecke? Richtig! Wir selbst!

All unsere Emotionen nehmen wir mit, mit zu unserem Pferd. Und das ist auch in Ordnung! Denn unsere Pferde spiegeln nicht nur den Moment oder die momentanen Bedürfnisse, sondern können das ganze dann auch wunderbar „ad Akta“ legen. Sind wir wieder bei uns selbst, läufts auch wieder prima mit dem Pony.

Für mich ganz wichtig ist ein sehr pragmatischer Umgang, bei allem Wissen um Energien und deren Auswirkungen. Um zu einem guten Ergebnis zu kommen, müssen wir ausprobieren und fühlen dürfen. Uns weiterbilden. Auch Fehler machen dürfen, es gibt nicht DIE eine Lösung! Diese liegt in jedem individuell! Egal wie alt wir sind. Wichtig ist dabei eine gute und sichere Führung von erfahrenen Lehrmeistern zu neuen, alten Ufern, um die besten Resultate zu erzielen. Denn wir waren ja schonmal dort… Dort wo wir unbekümmert mit unseren Ponys den Immenhoftraum gelebt haben.  Wir haben es nur ein bißchen hintenan gestellt!

Und auch die Späteinsteiger mögen sich das unbekümmerte Gefühl des Jung und Wildseins in Erinnerung führen, dies ist genau das! Egal ob mit 10 oder mit 50 ans Pferd. Bewahrt Euch die Neugierde, hört in Euch und vertraut Euch Lehrern an, die nicht nur fachlich gut sondern auch menschlich auf Eurer Ebene sind, die selbst über langjährigen und umfangreichen Wissensschatz verfügen und deren Neugier und Wissensdurst nie aufhört! Es gibt so viele tolle, gereifte und kompetente Ausbilder. Die über Jahrzehnte ihr Wissen vervollkommnet haben. Sich immer weiterbilden. Im Dienste der Pferde und der Menschen.

In diesem Sinne! Habt Spass!

Denn… Ein Pferd ist und bleibt ein Pferd, mit all seinen Bedürfnissen. Und ein Mensch ist und bleibt ein Mensch mit all seinen Bedürfnissen. Es gilt beide Individuen mit all ihren verschiedenen Bedürfnissen in harmonischen Miteinander zusammenzubringen.

Lasst es Euch gutgehen und geniesst die Zeit!