Vertrauen schafft Nähe. Nähe schafft Vertrauen. Nicht ganz einfach in diesen Zeiten.

Zumindest für uns Zweibeiner. AHA , Social Distancing, Maskenpflicht, Homeoffice und Homeschooling bestimmen unseren Alltag. Immer mehr kleine und mittlere Betriebe müssen aufgeben, die häusliche Gewalt steigt, eine Katrastophenmeldung jagt die nächste.

Wie ich es schaffe durch diese Zeit zu kommen? Nun.

Ich habe gelernt zu vertrauen. Habe mit der Zeit ein festes Urvertrauen entwickelt, das mich leitet, aber nicht leichtsinnig werden lässt. Achte gut auf mich, lege meinen Focus nicht nach außen sondern höre in mich und achte auf diese Stimme. Nehme an was geschieht ohne Widerstand. ( meistens zumindest)

Wenn etwas gegen meine innere Stimme geschieht, habe ich immer die Wahl! Die Situation zu verlassen, zu ändern oder es voll und ganz zu akzeptieren. Die Entscheidung liegt immer bei mir. Ich gebe zu, nicht die einfachste Übung. 😉

Ich habe gelernt mein Herz zu öffnen. Ohne mich zu verlieren. Meinen Standpunkt zu vertreten und im Herzen voller Liebe zu bleiben (Danke Habakuk dafür >3 )

Ich bin dankbar dass es mir so gut geht und ich bisher gesund durch diese Zeit komme.

Fokussiere mich auf die guten Nachrichten. Und da die Abstandsregel ja „nur“ unter Menschen gilt, darf ich Nähe genießen. Dafür bin ich sehr dankbar. Und mit den wenigen Menschen um mich bin ich ganz nah… Im Herzen.

Auch bei uns ist momentan Winterruhe eingekehrt. Kaum Coachings, natürlich keine Seminare und kein Unterricht.

Dafür ganz viel Qualitätszeit mit meinen Tieren. Und ich merke WIE sehr das sonst so im normalen täglichen Wahnsinn untergeht!

Der Habakuk macht Riesenfortschritte auf dem Weg ein Reitpferd zu werden. Askia ist höchst motiviert und eifrig bei der Sache, (soweit sie kann, ist leider immer noch gehandicapt durch den gruseligen Beschlag im letzten Jahr)

Deus und Mio genießen jeden Moment mit mir und ihrer Herzensfreundin Monika. Genießen die Spaziergänge und die kleinen Kuscheleinheiten.

Zusätzlich verbringe ich mehr Zeit mit „meinen Kühen“ in der Hofgemeinschaft. Die es mir mit vielen kleinen Gesten danken. Ich werde brummend morgens begrüßt, abgeschleckt und vertraut begrüßt. Jede Kuh kennt ihren Namen und reagiert auf diesen, sie kennen einfache Kommandos wie „am Platz“ oder „warte“ und suchen selbstständig ihre Futterplätze auf. Auch Humor kommt bei den Damen nicht zu kurz. Zumindest bei einigen, die sich immer wieder Dinge wie Türen mit der Zunge öffnen, falsch abbiegen ( weil sie wissen das ich gerade beschäftigt bin) oder andere kreativen Sachen einfallen lassen. Der Bulle Gyso kommt auf Zuruf, um beim Melken nicht im Weg zu sein und geht selbstständig in seine Box. Holt sich noch ein paar feste Männerkrauleinheiten ab.

All das ist nicht selbstverständlich, sondern das Ergebnis respektvollen und klaren Umgangs miteinander. Und es macht mich sehr stolz und dankbar ein Teil davon zu sein. Denn diese Tiere sind schwer arbeitend. Geben jeden Tag viele Liter Milch, die direkt in der hofeigenen Käserei verarbeitet werden. Die Kälber dürfen die ersten Monate bei der Mutter bleiben oder kommen zu den Ammenkühen, die zu ihren eigenen Kälbern noch zwei bis drei andere versorgen. Kommen dann wenn sie gross genug sind in Gruppen mit anderen Jungrindern zum Aufwachsen auf die Weiden.

Jeden Tag aufs neue tüftelt S.  (der Bauer) an noch besseren Lösungen, damit es den Tieren gut geht. Sie sich wohlfühlen und gesund sind. Respekt und Wertschätzung sind auch hier wichtige Bestandteile.

Also fügt sich alles ineinander. Wie es sein soll. Irgendwann.

Bis dahin legt Euren Fokus auf die schönen Dinge. Ohne die Realität aus den Augen zu verlieren. Denn jeder Gedanke ist Energie und Kraft in eine bestimmte Richtung. Also die in der wir denken..

Jeder in seinem Tempo und so wie er/sie/es kann!

So, und nun werde ich ganz liebevoll in den Regen stapfen und sehr romantisch Mist einsammeln. 😉 Eben alles eine Sache des Blickwinkels.