fühlt sich immer wieder unterschiedlich an! Manchmal toll, wenn alles fluppt… Manchmal semitoll, wenn alles nicht so fluppt….
Manchmal vermischt sich auch alles! Da jeder ja nur für sich selbst und nicht für andere fühlen und erleben kann, ist es manchmal echt schwer bei sich und ganz gelassen zu bleiben. Vor allem wenn es um Ehrlichkeit, Respekt und Werte geht, und dritte Unbeteiligte (in diesem Fall eins meiner Pferde) durch schlechte Arbeit eines Schmiedes Schmerzen leiden müssen. In solchen Momenten fällt selbst mir das OMMMMMMEN schwer.
Fehler und schlechtes Arbeiten können passieren. Dafür sind wir Menschen! Aber ein Pferd über ein Jahr kontinuierlich schlecht zu beschlagen, da gehört schon einiges zu. Meine Einwände, dass Askia immer schlechter laufen kann und sich im Rücken festhält wurden komplett ignoriert, bis… ja bis das Saumband erkennbar gestaucht war und die Kapselquetschung sichtbar wurde (Rillen unter dem Kronsaum). Selbst dann saß der junge Mann noch auf dem hohen Ross und hat sich nur zähneknirschend auf Nachbesserung eingelassen. Diese ist so gründlich in die Hose gegangen, das der hintere Ballen bis zum Hufbein einen Riss bekommen hat, durch die zu schnelle Umstellung. Das Ende vom Lied ist eine voerst nicht reitbare Askia, rund € 1000,– Klinikkosten und der junge Schmied ist weder erreichbar, noch meldet er sich bei mir zurück. Sehr professionell!
Leider kein Einzelfall. Wie ich inzwischen nach vielen Gesprächen weiss.
Warum ich das schreibe? Ganz einfach, um zu zeigen dass es auch in meiner kleinen, heilen Welt grosse Probleme, von außen (also von anderen) verursacht, gibt. Und wie ich damit umgehe.
Da hüpfe auch ich aus dem Anzug! Also zumindest gedanklich. Kurz. Dann merke ich aber, wieviel Raum meine Gedanken um diese Situation (die ich im übrigen ja nicht ändern kann) einnimmt. Abends vorm einschlafen, morgens, immer wieder zwischendurch. Das Gedanken Karussell raubt mir die Energie für andere wirklich wichtigen Dinge.
Wie schaffe ich es denn dann, damit abzuschliessen?
Indem ich bewusst bei MIR bleibe, dem anderen (gedanklich) keinen Raum gebe. Sollte doch am Gedanken Horizont der kleine Mann auftauchen, schicke ich den guten Deus bildlich davor. Er steht für Ruhe, Kraft und stoische Gelassenheit, die Dinge anzunehmen, die nicht zu ändern sind. Zugegeben keine leichte Lektion.
Aber ich glaube, auch Buddha hat auf seinem Weg öfter mal in den Baum gebissen. Gelassenheit kommt ja nicht auf Knopfdruck, sondern entsteht erst, wenn wir es schaffen, uns dem Urvertrauen hinzugeben.
Bämmmm! Was fürn Satz!
Urvertrauen! Das Vertrauen alles wird gut, auch wenn es gerade mal gefühlt so richtig Scheiße ist. Im Nachhinein hatte ich schon länger ein schlechtes Bauchgefühl. Konnte das nicht richtig einordnen und habe es auch nicht zugelassen. Weil… Wir kennen uns ja schon so lange! Und er hats ja „gelernt“. Das kann doch nicht sein.
Ich hatte sozusagen mein Urvertrauen in meine eigene Intuition kurz verloren. Schade nur, das Askia die Leidtragende war. Nun habe ich es wieder gefunden. Askia ist auch, dank eines wirklichen Profis, auf dem Wege der Besserung.
Die Sonne scheint also wieder bei uns.
Ich fühle jeden Tag sehr genau in mich hinein, wenn ich in eine Situation komme. In welche auch immer. Meistens sind es good Vibrations.
Die Erkenntnis des Tages?
Bleib bei Dir. Und wenn etwas sich nicht gut anfühlt, ist es auch nicht gut.
Nachtrag. Auch durch ein tierärztliches Gutachten, Röntgenbilder und Fotos, die den Verlauf dokumentieren, geschickt mit Einschreiben, lässt sich der junge Mannnn nicht zu einer Reaktion hinreissen. Ich müsste also das Gericht bemühen. Will ich das? Nein, ich lasse ihn ziehen. Er wird seine Lebenslektion bekommen, wie wir alle.
Das Geld spende ich ihm, vielleicht für Fortbildungen…. Hauptsache Askia geht es wieder besser.
Update vom 3.9.2020
Gestern habe ich Post bekommen, von der Versicherung des Schmiedes. Wow. Aber immer noch kein Lebenszeichen von ihm persönlich.
Nach einem langen Telefonat mit meinem Rechtsanwalt und einem international anerkannten Sachverständigen
( Schmied) habe ich mich trotzdem entschieden, die Sache auf sich beruhen zu lassen. Warum?
Ganz einfach. Als Pferdebesitzer bin ich für das Wohl meines Pferdes verantwortlich. Das weiss ich natürlich und bin da sehr sicher sehr akribisch.
ABER! Ich hätte bei der kleinsten Vermutung den Schmied wechseln müssen. Kompromisslos. Das ich ihm mehrfach eine Chance gegeben habe (aus emotionalen Gründen), wird gegen mich verwendet werden können. Auch das diese Vorgänge schleichend passieren und der Riss der traurige Höhepunkt des Vorganges war, wird keine Relevanz haben. Auch die Chatverläufe und Röntgenbilder, sowie die Beurteilung. Also ein elendiglich langer, nervender Prozess, der schlussendlich nur einem hilft. Der Kasse der Rechtsanwälte.
Ich habe dieses Geld als bitteres Lehrgeld verbucht. Askia ist auf dem Wege der Besserung. Und ich hoffe von Herzen, dass so etwas nie mehr passiert.